Die Burnout-Ursachen sind vielfältig. An der Entstehung des Burnout-Syndroms sind immer innere (Persönlichkeit) und äußere (Umwelt) Faktoren beteiligt.
Burnout-Ursachen sind individuell so unterschiedlich wie es die Betroffenen sind.
Jeder Mensch reagiert anders auf Belastungen. Einige kommen selbst bei extrem schwierigen Situationen gut zurecht, während andere schon mäßigem Druck kaum gewachsen sind. Bei manchen Menschen reichen bereits wenige Auslöser, um die fatale Spirale in Gang zu setzen. Jene sind besonders anfällig für Burnout.
Es gibt jedoch auch Situationen, die objektiv so belastend und ausweglos sind, dass nur wenige Menschen sie ohne Ausbrennen überstehen. Letzteres bezeichnen Experten als "Wareout", "Zermürbung" oder "passives Burnout". Auch sehr widerstandsfähige Menschen sind demnach nicht vor Burnout geschützt. Gefährdet ist man vor allem dann, wenn eine Reihe von frustrierenden Episoden eintritt und die Ressourcen hiermit umzugehen, erschöpft sind.
Die Bedürfnisse und Ziele jedes Menschen sind in ihrer besonderen Konstellation einmalig. Ebenso unterschiedlich ist auch die Umwelt, in der sie leben. Es lässt sich deshalb lediglich ein grobes Raster aus inneren und äußeren Faktoren erstellen, das auf den verschiedenen Burnout-Theorien beruht.
Innere Ursachen, die das Burnout-Risiko erhöhen
Grundsätzlich scheint es zwei Typen von Menschen zu geben, die ein erhöhtes Burnout-Risiko haben:
- Menschen mit einen schwachen Selbstbewusstsein, die aufgrunddessen überempfindlich, eher angepasst und passiv und besonders liebebedürftig sind.
- Ebenso findet man unter den Burnout-Kandidaten oft dynamische, sehr zielstrebige Menschen, die mit viel Ehrgeiz, Idealismus und Engagement ein hohes Ziel erreichen wollen.
Diese zwei Typen sind sehr gegensätzlich und haben aber doch Gemeinsamkeiten. Beide Typen haben Schwierigkeiten, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen und einen großen Wunsch nach Anerkennung von ihrer Umwelt.
Innere Risikofaktoren für Burnout sind im Weiteren:
- Abhängigkeit des Selbstbildes von der erfolgreichen Ausübung einer einzigen Rolle (z.B. die aufopferungsvolle Krankenschwester, der erfolgreiche Manager)
- Zweifel am Sinn des eigenen Handelns
- Unrealistisch hoch gesteckte Ziele, welche nicht oder nur unter unverhältnismäßigem Energieeinsatz zu erreichen sind
- Ziele, welche nicht den eigenen Bedürfnissen, sondern den Erwartungen anderer entsprechen
- Hohe Erwartungen an eine Belohnung, die auf das Erreichen eines bestimmten Ziels folgt
- Schwierigkeiten, sich persönliche Schwäche und Hilflosigkeit einzugestehen
- Schwierigkeiten, "Nein" zu sagen - entweder zu anderen oder zum eigenen "inneren Antreiber", der ehrgeizige Menschen zu Perfektion und Höchstleistung anspornt.
Äußere Ursachen, die das Burnout-Risiko erhöhen
Viele Burnout-Prozesse starten, sobald sich die Lebenssituation grundsätzlich ändert. Das kann der Studienanfang, Berufseinstieg, Jobwechsel oder auch ein neuer Vorgesetzter sein. In diesen Phasen wird das eigene Selbstbild manchmal empfindlich erschüttert, Erwartungen werden enttäuscht oder gar Lebensziele zerstört.
Umgekehrt kann jedoch auch das Ausbleiben einer erhofften Veränderung zu Frustration und Burnout beitragen, beispielsweise wenn der ersehnte Job an einen anderen Bewerber vergeben wird oder die Beförderung ausbleibt.
Äußere Faktoren, die das Burnout-Risiko erhöhen, sind:
- Arbeitsüberlastung
- Mangel an Kontrolle
- fehlende Anerkennung
- mangelnde Gerechtigkeit
- ungenügende Belohnungen
- bürokratische Hindernisse
- Konflikt zwischen den eigenen Werten und Überzeugungen und den Anforderungen
- fehlende soziale Unterstützung im Privatleben
- ungelöste Konflikte mit Vorgesetzten oder Mitarbeitern