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Heidi Schneider & Thomas Schneider

Diplom-Psychologen • Psychologische Psychotherapeuten
Praxis für Psychotherapie in München-Schwabing

Angst / Panik

Ich habe Angst, etwas falsches zu sagen, vor aufdringlichen Fragen. Angst vor Orten, die ich nicht kenne, dass ich einen anderen Namen nenne. Angst, mich im Spiegel zu sehen, an die Tür zu gehen. Angst, Realität zu leben, dir Einblick in meine Seele zu geben. Angst vor tiefen Gefühlen, sie in mir aufzuwühlen. Angst vor Nähe, wenn ich in die Vergangenheit gehe. Angst, allein zu sein, denn die Stärke ist nur Schein. Ich habe Angst vor mir und Angst vor dir. Und auch vor der Angst - ob du das verstehen kannst?
Jill Sommer
  • Angst Beschreibung

    Wer kennt dies nicht, das Gefühl, wenn plötzlich das Herz bis zum Hals schlägt, Schweiß auf die Stirn tritt und sich die Kehle zuschnürt. In vielen Situationen des täglichen Lebens ist sie plötzlich da, die Angst: wenn man mit dem Wagen auf einer spiegelglatten Straße fährt, wenn eine Prüfung kurz bevorsteht, wenn man beim Arzt auf das Ergebnis einer wichtigen Untersuchung wartet. Oder wenn man unerwartet seinen Job verliert und überhaupt nicht weiß, wie es in Zukunft weitergehen soll. Und in vielen Situationen ist es völlig normal und sinnvoll, Angst zu haben. Denn die Angst warnt uns vor einer realen Bedrohung - und sie führt dazu, daß man besonders aufmerksam und reaktionsbereit ist. Physiologisch gesehen führt Angst zu einer Aktivierung diverser Körperfunktionen: das Herz und der Atem gehen schneller, die Muskeln spannen sich an und die Sinnesorgane reagieren mit erhöhter Aufmerksamkeit. Diese Alarmreaktion des Körpers ermöglicht es, schnell und effizient auf eine Gefahr zu reagieren - zum Beispiel durch Flucht oder durch den aktiven "Kampf" gegen die Gefahr.

    Nicht selten jedoch sind Ängste aber auch irrational oder übertrieben - sie treten auf, obwohl keine reale Gefahr besteht oder obwohl die Bedrohung längst nicht so groß ist, wie man annimmt. Solche Ängste führen oft zu einer starken Einschränkung im Beruf und im Privatleben. Zum Beispiel kann die Angst vor U-Bahnen, Tunneln oder Flugzeugen dazu führen, daß jemand diesen Situationen aus dem Weg geht und hierdurch immer mehr in seiner Beweglichkeit eingeschränkt wird.

    Und wenn jemand sich laufend Sorgen macht, daß ihm selbst oder seinen Angehörigen etwas zustoßen könnte, bleibt ihm für andere Dinge kaum noch Zeit. Dazu kommt, daß Angst oft mit körperlichen Beschwerden wie Herzrasen, Schwindelgefühlen, Übelkeit oder Atemnot verbunden ist, die sehr belastend sein können. Jemand der von solchen ausgeprägten Ängsten betroffen ist, erkennt zwar meist selbst, daß die Angst unbegründet oder übertrieben ist - er kann sich aber nicht selbst daraus befreien.

    Fließender Übergang von der Normalität zur Angststörung

    Leichte bis mittelgradige Ängste treten oft auf und beeinträchtigen das alltägliche Leben nur wenig. In vielen Fällen gelingt es den Betroffenen, diese Ängste selbst in den Griff zu bekommen.

    Von einer Angststörung spricht man hingegen dann, wenn zwei Kriterien erfüllt sind:
    1. Die Angst ist im Vergleich zur tatsächlichen Bedrohung unangemessen oder deutlich übertrieben.
    2. Der oder die Betroffene ist durch die Angst erheblich psychisch und körperlich belastet. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn:
    • die Angst sehr ausgeprägt ist, über lange Zeit anhält und mit ausgeprägten körperlichen Symptomen verbunden ist und / oder
    • zu starken Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen führt.

    Häufigkeit von Angststörungen

    Angststörungen gehören zu den häufisten psychischen Erkrankungen. Etwa 5 - 15 % der Menschen leiden mindestens ein Mal im Leben an einer Angststörung. Dabei sind Frauen von den meisten Angsterkrankungen doppelt so häufig betroffen wie Männer. Eine Angststörung entwickelt sich meist vor dem 45. Lebensjahr.
  • Angst Symptome

    Eine Angststörung kann sich durch viele unterschiedliche Symptome äußern.

    Die Erkrankung betrifft dabei nicht lediglich das seelische Erleben, sondern auch den Körper. Meist steht beim Betroffenen nicht das subjektive Gefühl von Angst im Vordergrund. Vielmehr sind es oft körperliche Symptome, die ihn dazu veranlassen, einen Arzt aufzusuchen. Aus diesem Grund werden Personen, die unter einer Angststörung leiden, oft erst auf den Verdacht einer Herzerkrankung oder Ähnlichem hin untersucht und behandelt, bevor die körperlichen Anzeichen einer Angststörung erkannt werden.

    Formen der Angststörung

    Phobien
    Personen mit einer Phobie haben eine unbegründete Angst vor bestimmten Gegenständen oder bestimmten Situationen. Obwohl ein Phobiker genau weiß, daß die Angst unsinnig ist, verspürt er den Drang, die Situationen oder Objekte zu vermeiden. Es gibt verschiedene Arten von Phobien, die man grob in 3 Kategorien einordnen kann:

    Agoraphobie
    Personen mit einer Agoraphobie haben Angst vor Situationen, in denen sie sich außerhalb ihrer gewohnten Umgebung aufhalten. Die Betroffenen fürchten in solchen Situationen, nicht flüchten zu können, falls hilflos machende oder peinliche Symptome wie der Verlust der Blasenkontrolle autreten. Infolge dieser Befürchtungen meidet der Betroffene die Angst auslösenden Situationen, sodass er immer mehr in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Eine Agoraphobie tritt oft in Verbindung mit einer Panikstörung auf.
    • Typische Situationen, die Agoraphobiker vermeiden, sind:
    • der Aufenhalt auf öffentlichen Plätzen
    • der Aufenthalt in Menschenmengen
    • das Anstehen in einer Warteschlange
    • Reisen im Zug, Bus oder Auto
    • weite Entfernungen von zu Hause

    Soziale Phobie
    Eine soziale Phobie äußert sich durch eine anhaltende, starke Angst vor sozialen Situationen, in denen der Betroffene im Fokus der Aufmerksamkeit steht. Personen mit einer sozialen Phobie haben beispielsweise Angst davor:

    • einen Vortrag zu halten
    • vor anderen Personen zu essen
    • vor anderen Personen zu schreiben
    • an Veranstaltungen teilzunehmen
    • an Geselligkeiten teilzunehmen
    Der Betroffene weiß, daß die Angst unvernünfig und übertrieben ist, kann sich jedoch kaum dagegen wehren und versucht deshalb, die Angst auslösenden Situationen zu vermeiden. Die soziale Phobie geht weit über eine normale Schüchternheit hinaus und tritt meist in Verbindung mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik auf.

    Typische Symptome sind:
    • Erröten
    • Vermeidung von Blickkontakt
    • Händezittern
    • Übelkeit
    • Harndrang
    Spezifische Phobie
    Eine spezifische Phobie ist durch die anhaltende Angst vor einem spezifischen Objekt oder einer bestimmten Situation gekenntzeichnet. Besonders häufig vorkommende Formen sind:
    • Angst vor Tieren
    • Angst vor geschlossenen Räumen
    • Höhenangst
    • Flugangst
    • Examensangst
    Diese Ängste sind auch in der Normalbevölkerung recht weit verbreitet. Sie werden aber erst dann als krankhaft bezeichnet, wenn sie den Tagesablauf, die üblichen sozialen Aktivitäten oder Beziehungen beeinträchtigen oder erhebliches Leid verursachen. So kann es zum Beispiel sein, dass ein Betroffener aus Angst, auf der Straße einem Hund zu begegnen, nicht mehr allein das Haus verlässt.

    Panikstörung

    Eine Panikstörung zeigt sich in wiederholten, unerwarteten Panikattacken. Bei einer Panikattacke tritt schlagartig - wie aus heiterem Himmel - eine intensive Angst auf. Innerhalb weniger Minuten steigert sich diese Angst zu einem Höhepunkt. Neben starken Angstgefühlen treten auch oft ausgeprägte körperliche Symptome auf, so zum Beispiel:
    • Herzrasen
    • Beklemmungsgefühl
    • Atemnot
    • Schwindel
    • Zittern
    • Brustschmerzen
    • Schweißausbrüche
    • Mundtrockenheit
    • Übelkeit
    • Unwirklichkeitsgefühle; das Gefühl, "neben sich zu stehen"(Depersonalisation)
    • Kribbeln, Taubheitsgefühl
    Viele Betroffene empfinden auch starke Todesangst. Oft haben sie Angst vor der nächsten Attacke (Erwartungsangst) und ziehen sich zurück. Eine Panikattacke kann einige Minuten bis einige Stunden anhalten - in den meisten Fällen dauert sie jedoch etwa 10 bis 30 Minuten an. Wenn sich die körperlichen Symptome einer Panikstörung auf das Herz konzentrieren, spricht man von einer Herzphobie. Von dieser Form der Panikstörung sind vor allem Männer im mittleren Lebensalter betroffen. Auslöser einer Herzphobie ist häufig eine Herzerkrankung im näheren Umfeld des Betroffenen oder auch eine allzu intensive Beschäftigung mit diesem Krankheitsbild.

    Generalisierte Angststörung

    Der Begriff "generalisierte Angststörung" beschreibt eine lang anhaltende Angst, welche nicht nur auf bestimmte Situationen oder Objekte begrenzt ist (sog. frei flottierende Angst). Die Angst kann sich auf verschiedene Lebensumstände oder Alltagssituationen beziehen - wovor sie genau Angst haben, können Betroffene jedoch häufig nicht genau sagen. So machen sie sich zum Beispiel Sorgen, es könne ihren Angehörigen irgendetwas zustoßen. Die Angst tritt über Monate oder Jahre hinweg immer wieder auf. Der Betroffene kann sich lediglich kurzfristig von dieser Angst ablenken oder distanzieren.Eine generalisierte Angststörung äußerst sich durch typische Symptome wie:
    • starke innere Anspannung, die mit Zittern, Muskelanspannung und Ruhelosigkeit einhergeht,
    • unkontrollierbare Übererregtheit, die sich durch Beklemmungsgefühle, Schwitzen und Schwindel zeigt und / oder
    • übermäßige Wachsamkeit und erhöhte Aufmerksamkeit, die sich durch ein Gefühl der Anspannung, übermäßige Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen und
    • Reizbarkeit bemerkbar macht.
  • Angst Ursachen

    Angststörungen entstehen durch eine Kombination verschiedener Faktoren. So kann eine genetische Veranlagung (Vulnerabilität) vorliegen, leichter als andere Menschen mit Angst auf bestimmte Reize oder Situationen zu reagieren. Wenn dann noch weitere Faktoren - zum Beispiel ausgeprägter Stress - dazukommen, kann dies eine Angststörung auslösen. Auch schwerwiegende negative Lebensereignisse - zum Beispiel der Tod eines Angehörigen oder ein plötzlicher Jobverlust - sind oft der Auslöser für eine Angststörung.

    Ursachen der Angst aus lerntheoretischer Sicht

    Nach den Annahmen der Lerntheorie entstehen ausgeprägte Ängste durch die so genannte klassische und die operante Konditionierung.

    Zur klassischen Konditionierung kommt es, wenn neutrale Reize (z.B. ein Tunnel) zusammen mit einem angstauslösenden Reiz (z.B. ein Unfall, bei dem der Beifahrer verletzt wird) auftreten. In der Konsequenz löst dann auch der Tunnel selbst bzw. jeder andere Tunnel Angst aus - obwohl in diesen Fällen keine reale Gefahr besteht und kein Unfall passiert.

    Bei einer Panikstörung, bei der eine Panikattacke praktisch immer und überall auftreten könnte, entwickelt sich oft Angst vor der Angst - das heißt, die Betroffenen fürchten ständig, dass erneut eine Panikattacke auftreten könnte.

    Die operante Konditionierung besagt, dass es für jemanden mit ausgeprägter Angst eine Erleichterung ist, wenn er die angstauslösenden Situationen vermeiden kann. Wenn jemand Angst vor Aufzügen hat, ist es für ihn zunächst positiv, wenn er Aufzüge vermeidet und dann keine Angst mehr erlebt. Das Problem hierbei ist allerdings, dass der Betroffene so gar nicht die Erfahrung machen kann, dass ihm bei einer Fahrt im Aufzug gar nichts Schlimmes passiert, und er sich weiterhin ausmalt, zu welchen Katastrophen es kommen könnte. Das bedeutet, dass die Vermeidung der Angstsituation die Angst letztlich aufrecht erhält.

    Ebenso das "Lernen am Modell" spielt bei der Entstehung von Ängsten eine Rolle. Wenn ein Kind z.B. immer wieder erlebt, dass die Mutter oder der Vater panisch reagieren, wenn sie eine Spinne sehen, ist es wahrscheinlicher, dass es auch Angst vor Spinnen entwickelt.

    Ursachen der Angst aus kognitiver Perspektive

    Wenn jemand unter starken Ängsten leidet, nimmt er die Welt anders wahr als andere Menschen. So hält er viele Situationen für gefährlich, die andere nicht als gefährlich einordnen würden. Auch die verzerrte Wahrnehmung wird durch Vermeidungsverhalten aufrecht erhalten. Zum Beispiel behält jemand, der das Fliegen im Flugzeug vermeidet, seine Befürchtung eines Flugzeugabsturzes vermutlich bei. Hingegen kann jemand, der sich immer wieder ins Flugzeug setzt und jedes Mal gesund ans Ziel kommt, seine Annahme "Fliegen ist gefährlich" eher korrigieren.

    Teufelskreis-Modell der Angst

    Eine bedeutsame Rolle bei der Entstehung von Ängsten - und insbesondere von Panikattacken - spielt auch, wie jemand die körperlichen Veränderungen, die durch die Angst ausgelöst werden, wahrnimmt und bewertet. So glaubt jemand, der unter Panikattacken leidet, oft, dass das Herzrasen ein Zeichen für einen drohenden Herzinfarkt ist oder dass ein Schwindelgefühl darauf hindeutet, dass er gleich ohnmächtig umfallen wird. Das führt wiederum dazu, dass die Angst steigt - und daraufhin die körperlichen Empfindungen noch stärker werden.

    Ursachen der Angst aus tiefenpsychologischer Sicht

    Nach den Annahmen von Sigmund Freud (1895) ist Angst zunächst die Folge eines so genannten innerpsychischen Konflikts - z.B. zwischen dem Wunsch, etwas Bestimmtes zu tun, und dem Gewissen, das einem verbietet, dies zu tun. Dieser unbewusste Konflikt wird nach Freud verdrängt, und hierbei wird die Angst auf bedeutungslose äußere Objekte oder Situationen verschoben. Das hat laut Freud den Vorteil, dass diese Objekte oder Situationen leichter vermieden werden können als der innere Konflikt.

    Neuere Annahmen der Tiefenpsychologie besagen, dass Ängste vor allem bei Menschen entstehen, die in der Kindheit schmerzliche Trennungserfahrungen gemacht haben oder besonders empfindsam auf Trennungen von nahen Bezugspersonen reagieren. Laut dieser Theorie führt vor allem die unbewußte Angst, allein gelassen zu werden oder die Zuneigung anderer Menschen zu verlieren, zur Entstehung von Phobien und anderen Angsterkrankungen.

    Ursachen der Angst aus neurobiologischer Perspektive

    Biologische Theorien gehen von der Hypothese aus, dass Menschen, die eine Angststörung entwickeln, eine höhere biologische Anfälligkeit (Vulnerabilität) für Ängste haben. Zum Beispiel scheint bei ihnen das so genannte autonome Nervensystem - das die Funktionen der inneren Organe wie Herz, Verdauung oder Atmung steuert - besonders leicht durch verschiedene Reize erregbar zu sein. Dies kann zur Folge haben, dass die Betroffenen körperliche Anzeichen von Angst stärker wahrnehmen als andere - und dann auch eher mit Angst darauf reagieren.

    Im Weiteren sind an der Entstehung von Angst auch bestimmte Gehirnregionen beteiligt. Hierzu gehören zum Beispiel die Amygdala, der Hippocampus und der präfrontale Cortex. Die Amygdala (Mandelkern) ist direkt an der Entstehung von Angst beteiligt, während der Hippocampus mit Lern- und Gedächtnisprozessen beschäftigt ist - zum Beispiel, dass eine bestimmte Situation gefährlich ist. Der präfrontale Cortex (Stirnhirn) ist hingegen für die Bewertung von Angstreizen und die Planung entsprechender Reaktionen zuständig.

    Auf der Ebene der Nervenzellen (Neurone) spielen diverse Neurotransmitter - also Botenstoffe, die die Signale von einer Nervenzelle zur anderen weitergeben - bei der Entstehung von Angst eine Rolle. Man geht davon aus, dass bei starken Ängsten bestimmte Botenstoffe entweder in zu großer oder zu geringer Menge vorhanden sind. Hierzu gehören die Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin sowie der hemmende Neurotransmitter GABA (Gamma-Amino-Buttersäure).
  • Angst Selbsthilfe

    Reagieren Sie beim Auftreten von Ängsten frühzeitig !

    Vielleicht bemerken Sie bei sich selbst Ängste, die Sie eigentlich selbst für übertrieben oder unsinnig halten. Vielleicht stellen Sie fest, dass Sie plötzlich Orte oder Situationen vermeiden, die an sich nicht gefährlich sind und die Ihnen früher nichts ausgemacht haben.

    Wenn die Ängste nicht zu stark ausgeprägt sind, sollten Sie die angstauslösenden Orte oder Situationen ganz bewußt immer wieder erneut aufsuchen - Sie sollten sich also Ihrer Angst stellen. Hierbei sollten Sie sich so lange in der Situation aufhalten, bis die Angst von alleine deutlich abgenommen hat. Auf alles, was Ihnen in der Situation Sicherheit vermitteln könnte (zum Beispiel ein Talisman, eine vertraute Person) sollten Sie bei diesen Übungen verzichten. Durch die "Konfontation" mit den angstbesetzten Situationen oder Reizen können Sie die Erfahrung machen, dass tatsächlich nichts Schlimmes passiert. Hierdurch sollte die Angst mit der Zeit ganz oder fast vollständig verschwinden.

    Wenn Sie zum Beispiel Angst vor Hunden haben, sollten Sie sich bewusst in der Nähe von Hunden aufhalten und selbige auch anfassen oder füttern. Wenn Sie ein Unbehagen in der U-Bahn spüren, sollten Sie bewusst längere Strecken mit der U-Bahn fahren und auch dann nicht aussteigen, wenn Sie Angst verspüren und am liebsten flüchten würden. Und wenn Sie vor Vorträgen oder einem öffentlichen Auftritt großes "Lampenfieber" haben, sollten Sie sich immer wieder in diese Situationen begeben, sie als Herausforderung sehen und so lange üben, bis Ihnen der Vortrag oder Auftritt leicht fällt und vielleicht sogar Spaß macht.

    Jedoch sollten Sie nicht zögern, Unterstützung zu suchen, wenn Sie feststellen, dass Sie die Ängste nicht alleine in den Griff bekommen. Es gibt eine Reihe gut überprüfter Therapieansätze, mit denen sich verschiedene Arten von Ängsten meist gut behandeln lassen.

    Erste Selbsthilfe bei Angststörungen: Entspannungsverfahren und Sport

    Entspannungsverfahren sind vor allem für die Veränderung der starken körperlichen Anspannungen bei Ängsten bedeutsam. Durch eine geringere Anspannung gehen auch die körperlichen Symptome der Angst wie Unruhe, Herzklopfen oder Druck auf der Brust deutlich zurück. Zu den wichtigsten Entspannungsverfahren gehören die progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobson und das autogene Training.

    Bei der progressiven Muskelrelaxation (PMR) sollen die Muskeln des Körpers in einer festgelegten Reihenfolge zunächst kurz angespannt und anschließend entspannt werden. Zu Beginn sollte man regelmäßig etwa eine Stunde lang üben, mit der Zeit kann die Entspannung dann meist nach immer kürzerer Zeit herbeigeführt werden.

    Beim autogenen Training werden Körperübungen und bildliche Vorstellungen eingesetzt, um einen entspannten Zustand herbeizuführen. So geht es in den Übungen zum Beispiel darum, ein Gefühl von Schwere oder Wärme im Körper zu erzeugen oder die Atmung und den Herzschlag bewusst zu regulieren.

    Auch Sport kann eine hilfreiche Maßnahme darstellen, um Angst und Anspannung zu reduzieren. So haben Untersuchungen gezeigt, dass schon 30 Minuten Sport am Tag zu einer deutlichen Verminderung der Angstsymptome führen. Ein Problem dabei ist oft, dass gerade Menschen mit Angst körperliche Anstrengungen meiden, weil diese zu gefürchteten körperlichen Veränderungen wie Herzrasen führen können. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Patienten mit Ängsten diese Hemmschwelle überwinden.

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